Nicht im letzten Hemd!

Nicht im letzten Hemd

Mitte 20 ist ein merkwürdiges Alter. Irgendwie so richtig in der Mitte von allem. Mit 24 sind viele Dinge, für die man mit 18 noch süß gefunden worden wäre, irgendwie nicht mehr passend. Stattdessen wächst das Gefühl, dass man sich so langsam wie eine erwachsene Frau benehmen könnte, was sich auch in der Kleidung ausdrückt. Irgendwie beginne ich die Miniröcke von einst langsam aber sicher als breite Gürtel zu betrachten, selbiges beobachte ich zunehmend bei Freundinnen im selben Alter.

Eine damit einhergehende Beobachtung, die sicherlich für die Herrenwelt von Belangen sein dürfte, ist, dass diese Wahrnehmungsverschiebung auch in eure Richtung wirkt. Auch in diesem Fall gilt:

Kleider machen Leute

Das Hemd ist eigentlich ein Kleidungsstück so alt wie Jesuslatschen. (Die echten, damals in der Wüste). Erst im 19. Jahrhundert wurde es jedoch zum Inbegriff männlicher Herrenoberbekleidung, insbesondere durch die Entwicklung der Knopfleiste. Kentkragen, Haifischkragen und wie sie alle heißen, etablierten sich für unterschiedliche Anlässe und Epochen. Ein Sinnbild männlicher Eleganz ist dabei schon das einfache Businesshemd, nicht wie einige Herren gerne missverstehen die Walter-White Version mit kurzen Ärmeln und Karo Muster.

Plötzlich ist sie da: Die Anziehungskraft von Männern mit Hemd

Wir achten bei Männern vermehrt auf ein erwachsenes und reifes Auftreten. Selbst diejenigen unter uns, die immer auf Typen standen, die den Friseur mieden, Bandshirts trugen und denen sie Interesse an ihren 3 E-Gitarren Akkorden bekundeten.  Eine liebe Freundin von mir war mit so einem Mann einige Zeit zusammen. Ihr neuer Freund ist – richtig geraten – das genaue Gegenteil. Interessiert an klassischer Musik, ambitioniert im Berufsleben, eloquent, charmant und last but not least – gut angezogen. Was oberflächlich klingen mag, ist in den Augen vieler Frauen Mitte 20 ein Zeichen für eine gewisse Ernsthaftigkeit, die in allen Belangen von diesem Gegenüber erwartet werden kann.

Das Businesshemd als Statement

Das bezieht sich keinesfalls darauf, dass wir auf einmal den Mann fürs Leben, „Karre, Kind und Köter“ erwarten. Aber eine Ahnung davon, könnte schon zutreffen. Die selben Frauen, die als Mädchen die Bandshirtsammlung oder die Fußballtrikots beeindruckend fanden, sind heute entzückt, wenn ihr gegenüber das gute alte Hemd nicht nur zu Omas 80. Geburtstag oder beim Vorstellungsgespräch vom letzten Bügel holt. Wenn ein Mann extra sein Hemd anzieht obwohl ein einfaches T-Shirt bequemer ist, dann schmeichelt uns das. Es zeigt, dass die Zeit des 14 jährigen Konfirmanten schon so weit weg ist, dass elegante Kleidung ironiefrei und unfallfrei getragen werden kann.

In diesem Moment wird unterbewusst das „Junge“ in dem Begriff „JUNGEr Mann“ gestrichen.

Für den Businessman

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